Geigende Füße, tanzende Bögen

Wenn die Füße geigen und der Bogen tanzt, dann fangen gehende Menschen an zu tanzen und werden aus Notenpunkten in getrennten Stimmen auf dem Papier einander umspielende musikalische Gesprächspartner. Vom 11. – 14 Januar konnten wir bei der Januartagung auf Burg Fürsteneck mit Alan Bern und Vivien Zeller Spannendes über das Wechselspiel zwischen Tanz und Musik lernen und vor allem ausprobieren. Kombiniert mit fantastischer Chorarbeit von Annedore Neufeld konnten über 40 Teilnehmende eine intensive Zeit miteinander verbringen und inspiriert in das Musenjahr starten.

Wann wird aus gehen durch den Raum tanzen? Wie kommt man von der Analyse transkribierter Noten als Vorbild zu eigener improvisierter Tanzmusik? Intensive Beschäftigung mit Selbstverständlichkeiten, kleinen Schritten, feinen Details und Verzierungsmöglichkeiten können sowohl beim Tanzen als auch beim Musizieren aufzeigen, wie man sich selbst Neues erarbeiten und dann gemeinsam auch ganz spontan kreativ werden kann. Denn wenn man weiß, wie man etwas lernt, ist die Herausforderung sich eine neue Stilrichtung, Spieltechniken oder Tanzfiguren zu erschließen und sich etwas zu trauen auf einmal gar nicht mehr so groß. Besonders viel Spaß kommt auf, wenn man das Gelernte an andere weitergeben oder besser noch mit anderen dialogisch entwickeln kann. Dabei kommt es nicht darauf an als Schauspieler mit der kreativsten Einzelleistung zu glänzen, sondern das Gespräch mit den Mittanzenden und Mitmusizierenden zu suchen. Auch im Chor ging es schon beim Einsingen dialogisch zu, wenn Männer- und Frauenstimmen nicht nur nacheinander dran waren, sondern einander zusangen.  Danach klangen Nystedts Laudate und Brahms Waldesnacht noch zauberhafter. Zum Abschluss ließen wir uns dann mit immer noch fitten Füße doch gerne und genussvoll von Felix Medelssohns Engeln auf Händen tragen.

So ein Start in das Jahr macht ganz bestimmt Lust auf mehr!

 

Julia Zaenker